Sind wir Deutschen eine Mecker-Nation? Der Kommentar einer meiner Leserinnen hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe mich in meinem letzten Post über das ewig kalte Wetter beschwert. Und jetzt fällt mir auf: meckern wir einfach gerne? Ich meine, es ist ja nichts Neues, jeder weiß, dass die Deutschen im Urlaub die ersten sind, die an der Rezeption stehen und sich über das Zimmer beschweren, natürlich hat man vorher schonmal vorsorglich Handtücher auf die Liegen geworfen, um 3:00 Uhr nachts und vom Balkon aus. Der Feind lauert ja um die Ecke. Aber das ist noch eine andere deutsche Tugend. Zurück zum Thema. Es ist wohl so, dass wir verlernt haben, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Wir suchen ständig die Fehler und Makel. Wenn etwas nicht perfekt ist, dann sind wir unglücklich. Dieser ständige Drang nach Perfektion macht uns aber auch krank. Warum können wir nicht mal alle fünfe gerade lassen und das Leben genießen? Auf Kuba habe ich mal folgendes erlebt: wir saßen in einem Restaurant und haben zu Abend gegessen, wir fragten den Kellner nach Salz und Pfeffer und die Antwort lautete: „Ah, today no.“ Und wir fragten erstaunt: „Today no?“ und er: „yes, today no but maybe tomorrow, just take some spice sauce here if you want“. Verblüfft schauten wir uns an, es war nicht allein die Tatsache, dass es kein Salz und Pfeffer gab, vielmehr der Vorschlag von ihm doch einfach die scharfe Sauce zu nehmen. Und genau das ist es: es muss nicht immer alles perfekt sein, dann gibt es eben keine Gewürze und man nimmt die Sauce. Man muss das Leben manchmal so nehmen wie es kommt. Ohne wenn und aber. Das können wir tatsächlich von den Kubanern lernen. Sie genießen das Leben, obwohl die meisten von ihnen nicht im überschwänglichen Luxus leben und hadern trotzdem nicht ständig mit ihrem Schicksal. Und das ist wahrer Luxus: das Leben genießen ohne an morgen zu denken, einfach nur das Hier und Jetzt, ohne Pfeffer und Salz auszukommen, zu nehmen, was einem das Leben gibt. Ich denke, das ist ein generelles Problem in den großen Industrieländern, nicht nur in Deutschland. Vielleicht sollten wir manchmal etwas leichter durchs Leben gehen, es geht uns doch gut, wir haben 2 Arme, 2 Hände, 2 Beine und 2 Füße. Und einen Kopf, der manchmal etwas quer steht. Dann müssen wir ihn einfach wieder gerade biegen und weitermachen. That’s life and shit happens. So ich werde dann noch die letzten Wintertage genießen und auch nicht mehr über das Wetter schimpfen, versprochen! 😉 Stattdessen träume ich lieber von Kuba…

Habt einen schönen Mittwoch und macht das Beste daraus,

eure

Monique

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