Urlaubsstress

Während ihr diese Zeilen lest, liege ich endlich am Strand und erhole mich. Viele Monate voller harter Arbeit liegen hinter uns. Und einige Wochen schweißtreibenden Suchens. Das Suchen nach dem DEM perfekten Urlaub. Ja, bis zur letzten Sekunde konnten wir uns nicht entscheiden. Es ist jedes Mal das Gleiche.

Das wir Last Minute wegfahren ist klar. Das machen wir schon seit Jahren, aber diesmal hat es sich wirklich zugespitzt. Bis zuletzt hat keiner mehr geglaubt, dass wir überhaupt noch wegkommen. Wir erst recht nicht. Zum einen liegt es an dem unermüdlichen Nervenkitzel, so kurz vor knapp gibt es einfach die besten Angebote. Und zum anderen ist man natürlich ständig auf der Suche nach etwas Besserem. Schnell mal ein paar Bewertungen gecheckt. Ne, das Hotel ist doch doof. Weiter geht’s. Wer hat eigentlich diese blöden Bewertungen erfunden? Seitdem es die gibt, hat sich der Stress doch verdreifacht. Früher ist man einfach zum Flughafen mit gepackten Koffern und hat dort vor Ort Last Minute etwas gebucht OHNE vorher zu wissen wie dieses Hotel wirklich ist. Aber jetzt? Undenkbar, es wird bewertet und verglichen! Schlechte Bewertung? Next!

Ich kann mich leider selbst nicht davon frei sprechen. Auch ich suche immer wieder nach Minuspunkten und suche dann auch so lange, bis ich wirklich etwas gefunden habe. Und dann geht die Suche natürlich von vorne los! Mein Mann war schon fix und fertig, glaubt es mir 🙂

Sollte der Urlaub nicht eigentlich etwas Schönes und vor allem Entspannendes sein? Aber wie so oft versuchen wir auch hier alles zu optimieren. Wehe es ist nicht perfekt. Unsere Vorstellungen und Erwartungen sind oft meilenweit von dem entfernt, was wir tatsächlich bekommen. Und was machen wir? Toben, schreien, wüten und rennen zur Rezeption. Auch ich hatte schon den ein oder anderen Heulkrampf. Ich gebe es zu. Und dafür schäme ich mich heute ein bisschen. Sollten wir nicht alles etwas leichter nehmen? Take it easy and relax. Gerade im Urlaub.

Warum fällt es uns so schwer uns von unseren Erwartungen loszureißen, das Hier und Jetzt zu genießen, die Dinge nicht zu ernst zu nehmen, nicht gleich zu weinen, wenn es kein Nutella zum Frühstück  gibt? Sind wir wirklich so unflexibel?

Wahrscheinlich schon. Und irgendwann mutiert man dann zum Stammgast. Dann ist wirklich alles verloren. 😉 Denn ab diesem Zeitpunkt beginnt man die Liegen mit Handtüchern zu reservieren, morgens um 5:00 Uhr, versteht sich. Man hat natürlich auch einen festen Strandplatz, ein Stammlokal und immer das gleiche Zimmer. Ist das wirklich erstrebenswert? 🙂 Ich finde nicht.

Aus diesem Grund werde ich mich jedes Jahr auf’s Neue auf die Suche nach neuen Reisezielen und neuen Abenteuern begeben. Stressig? Vielleicht? Aber meistens doch positiv. Denn wie so oft wird man im Leben immer dann überrascht, wenn man es am wenigsten erwartet. Die überaus gastfreundliche Familie in Italien, ein simples Bier aus der Flasche zum Sonnenuntergang am Strand von Mallorca oder aber ein super leckerer griechischer Salat in einer traumhaften Taverne in Griechenland. Alles schon erlebt und all diese Momente zählen zu den schönsten in meinem Leben. Man muss sie nur erkennen, die deutsche Strenge zu Hause lassen und einfach mal nur genießen.

Ich werde es zumindest nochmal versuchen 🙂

xoxo

Monique