# Tweezers in continuous operation #
Manchmal ist das Leben wirklich furchtbar ungerecht. Enthusiastisch starten wir ins neue Jahr. Alle vollbepackt mit guten Vorsätzen. Ihr wisst schon, mehr Sport usw. Aber ist es nicht so, dass wir gegen Ende Januar die ersten Vorsätze über Bord werfen? Mehr Sport? Ach komm, da lege ich mich lieber aufs Sofa. Das Dschungelcamp ist nunmal viel interessanter.
Wir leben sowieso in einem Dauerkonflikt mit unserem Körper. Wenn man so will, brauchen wir die Werkzeuge gar nicht erst aus der Hand zu legen. Rasierer, Pinzette, Nagelfeile, Puderpinsel. Eigentlich ist unser Körper eine einzige Großbaustelle. Sind wir mit dem einen fertig, reißt an andere Stelle garantiert wieder etwas auf bzw. ein. Ständig muss etwas verbessert, restauriert, optimiert, verfeinert werden. Das ist Schwerstarbeit. Und ja, wahres Multi-Tasking. Während der Kaffee kocht, wir unser Frühstück zubereiten, die Sachen für die Arbeit packen, lackieren wir noch nebenbei die Fußnägel. Wann soll man das auch alles sonst machen? Das soll uns erstmal ein Mann nachmachen. Überhaupt haben die Männer ein viel entspannteres Verhältnis zu ihrem Körper. Ein paar Kilo zu viel? Na und? Dann trägt man eben selbstbewusst ein T-Shirt mit dem Spruch: „Bier formte diesen schönen Körper“. Ja, Selbstbewusstsein ist alles. Wenn Männer sich gut finden, dann finden sie sich gut. Punkt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Sie zweifeln auch nie daran. Warum auch? Wir haben dagegen ständig etwas an uns auszusetzen. Wir fühlen uns zu dick, zu dünn, zu hässlich, zu doof, zu alles. Wir sollten uns hier wirklich eine Scheibe von den Männern abschneiden. Bekommen wir ein Kompliment für unser schönes Kleid, antworten wir garantiert: „Oh danke, das habe ich im Schlussverkauf ergattert, für 9,99 €“. Wir haben immer das Gefühl uns rechtfertigen zu müssen. Warum antworten wir nicht mit stolzer Brust: „Danke, das ist das neue Designerteil von XY…ich finde auch, dass mir das Kleid gut steht“. Nein, wir müssen ein Kompliment sofort degradieren. Warum? Wir sollten mehr auf uns hören, nicht auf die anderen. Wenn man schwer arbeitet, kann man sich verdammt nochmal auch etwas leisten. Fertig. Wenn jemand damit ein Problem hat, dann können wir es leider auch nicht ändern. Und wenn wir gerade keine Lust auf Sport haben, dann ist es eben so. Kleine Ziele sind sowieso viel besser. Statt 1 x in der Woche, geht man nun 2 x die Woche ins Fitnessstudio. Das ist doch auch ok. Man muss nicht gleich wie eine Irre trainieren. Das wird sowieso nicht funktionieren. Wichtig ist, dass wir uns wohlfühlen. Bei allem was wir machen und uns vornehmen. Ich möchte ab jetzt ein entspannteres Verhältnis zu meinem Körper pflegen. Ihr wisst ja zur Not das T-Shirt mit dem Bier-Spruch. So und jetzt muss ich noch die Haare waschen, Beine rasieren, Cellulite-Creme auftragen, Nägel feilen, Make-up auftragen. Moment mal, können das nicht mal die Männer für uns übernehmen?
6 Comments
I love this!
Melanie @ meandmr.com
Thank you ♥
So ein schöner Text und Beitrag!
So relatable!
LG Hazel
http://thetasteofhazel.com
Ich danke dir liebe Hazel ♥
Ich mag diese Vorsätze für’s neue Jahr auch Null, vielleicht bin ich zu alt dafür. Ich finde es lächerlich, sich da eine Liste zu machen, um es wenig später um Bord zu werfen. Und Du hast recht, sich wohl fühlen, ist wirklich extrem wichtig, das strahlt man dann auch aus. Liebste Grüße, Kirsten
http://www.thelifbissue.com
Hallo liebe Kirsten,
du hast absolut Recht! Wie war es auf der Fashion Week? Hast du alles gut überstanden? 😉
Ganz liebe Grüße
Monique