Family Love

Manchmal möchte man nur auf und davon. Einfach nur weg, am besten ganz weit weg. Alles hinter sich lassen, das Leben neu ordnen, neu anfangen, aufbrechen und auch ausbrechen. Raus aus dem Alltag, raus aus dem Trott und dem ewig gleichen Dilemma.

Die Welt liegt vor uns, das große Abenteuer, das große Unbekannte.

So ging es mir oft als Teenager. Ich wollte meine Ruhe haben, nicht mehr die endlosen Vorträge meiner Eltern anhören. Wie oft träumte ich davon meine kleine Heimatstadt zu verlassen und irgendwo anders ein neues Leben anzufangen. Endlich erwachsen zu werden.

Nun, 17 Jahre später stehe ich natürlich längst auf eigenen Beinen. Fest im Leben. Ich trage Verantwortung: für mich, für meine eigene kleine Familie, für mein Handeln. Jeden Tag.

Und ich bin erwachsen. Ist es wirklich das, was ich immer wollte? Heute verstehe ich kaum noch, warum ich es nicht erwarten konnte erwachsen zu werden.

Vermutlich ist es wie bei fast allem im Leben: wenn man es endlich ist bzw. hat, wird es ziemlich schnell uninteressant und unter Umständen sogar lästig. Leider kann man das „Erwachsensein“ aber nicht einfach ablegen wie eine nervige Handtasche.

Aber das „Erwachsensein“ hat sicherlich auch schöne Seiten. Ich bin  angekommen und fühle mich viel besser als mit Anfang 20. Obwohl, die straffen Beine hätte ich schon nochmal gerne 😉

Mittlerweile weiß ich auch wie wichtig Familie ist. Was damals nervig war, ist mir heute wichtiger als je zuvor. Mir ist bewusst, dass „weit weg“ doch nicht immer gut ist. Wie froh bin ich, wenn ich meine Familie und Freunde 4x im Jahr sehen kann. Wenn es die Zeit und die Arbeit erlauben.

Heute weiß ich es sehr zu schätzen. Die kostbare Zeit, die man miteinander verbringen kann. Momente des Glücks. Momente der Vollkommenheit. Manchmal wünschte ich, dass uns doch nicht so viele km trennen. Aber dann hätte ich auch eins nicht gelernt: erst Distanz schafft Nähe!

Und ich weiß: da ist immer jemand. Egal wie weit ich weg bin.

One life, one family!

♥♥♥

xoxo

Monique