Zweimal im Jahr geht es ans Eingemachte. Ein Kampf um’s Überleben. Ich meine nicht etwa das Dschungelcamp, nein, auch nicht den Besuch bei den Schwiegereltern. Ich rede vom wunderschönen Schlussverkauf. Im Sommer ist es schon schlimm genug, man kämpft oft mit lebenden Schweißdrüsen, irgendwie haben manche Menschen die Angewohnheit über den Winter/Frühling verschiedene Achselhaarkreationen zu züchten, um sie dann im Sommer im verschitzten Gewühl als Waffe einzusetzen. im Winter nimmt das Ganze aber dramatische Ausmaße an. Michelin-Männchen vs. Michelin-Männchen. Ein Kampf der Giganten. Zugeknöpft bis oben hin, zehn Schichten Daunen darüber. Die Luft ist knapp, die Räume maßlos überhitzt. Mit Mühe und Not kann man sich durch die Menschenmassen an die Wühltische quetschen. Das Objekt der Begierde im Blick. Gerade will man zuschnappen, da sieht man von der Seite bereits eine andere Hand, die auch zugreifen will. Adrenalin pumpt durch den Körper. Bereit zum Kampf. Ein Hechtsprung in Richtung des Feindes um ihn direkt außer Gefecht zu setzen wäre vielleicht zu gewagt, also entscheidet man sich für den eleganteren Weg und reißt das Teil so schnell wie möglich an sich, die andere Seite packt auch schon zu und so rangelt man erst einmal einige Sekunden um das heiß geliebte Teil. Wer gibt auf, wer lässt nach? Böse Blicke. Hier kommen meine drei goldenen Regeln für einen erfolgreichen Kampf um das heiß begehrte Teil:

1. Kämpft mit allen Bandangen, ruft laut: „Oh, schaut mal, da vorne ist Matthias Schweighöfer“, der Feind ist für einen Moment abgelenkt und ihr reißt das Teil mit einem Ruck an euch und sprintet zur Kasse

2. Ihr versucht es auf die charmante Tour, macht dem Feind ein schönes Kompliment und verwickelt ihn in ein Gespräch. Nach 10 Minuten Dauerberieselung lässt der Feind das Teil freiwllig ziehen.

3. Vergesst das Teil, überlasst es eurem Feind. Es gibt so viele andere schöne Sachen und ihr habt einen Menschen glücklich gemacht! Gibt es etwas Besseres? 😉

Photo via Pinterest