Weihnachten, Kitsch & Gedöns

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Meet me: the Weihnachtsgrinch

Hallo meine Lieben,

ich habe es ja schon oft angedeutet, aber nie so richtig ausgesprochen. Heute möchte ich mal nicht um den heißen Brei reden. Ich mag Weihnachten nicht. Punkt. Vermutlich gehöre ich damit zu einer kleinen Randgruppe, die es kaum wagt das Ungeheuerliche auszusprechen.

Es ist ja auch nicht so, dass ich alles schlecht finde. Ganz im Gegenteil. Allerdings hat sich im Laufe der Jahre ein kleiner Groll entwickelt. Es hat vielleicht gar nicht so viel mit Weihnachten an sich, sondern vielmehr mit der Tatsache zu tun, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter verändert. Und das natürlich nicht zum Positiven.

Ich kann mich noch sehr gut an meine jungen Jahre und damit ersten Weihnachtsfeste erinnern. Als Kind konnte man doch schon gefühlt 4 Wochen davor nicht mehr richtig schlafen. Die Aufregung war einfach zu groß! Mama und Papa haben sich in der Weihnachtsbäckerei abgewechselt und dafür gesorgt, dass im ganzen Hause eine gewisse Atmosphäre herrscht.

Das ist heute möglicherweise auch noch so, nur dass Mama und Papa vielleicht etwas gestresster sind, da sie neben einer 60-Stunden Woche auch noch Kinder erziehen, einen Haushalt wuppen, Freunde bespaßen, gesellschaftliche Events besuchen und zehntausende Geschenke besorgen müssen. Im besten Fall. Man darf nämlich nicht vergessen, dass viele hier in Deutschland noch nichtmal ein Geschenk besorgen können, selbst wenn sie es wollten, da sie knapp über bzw. auch unter der Armutsgrenze liegen.

Traurig, aber wahr. Und gerade dann macht es mich besonders agressiv, dass in manchen Familien ein sogenanntes Übertrumpfen stattfindet. Wer hat die tollsten, größten und teuersten Geschenke? Jetzt mal ganz ehrlich: die meisten von uns brauchen nichts von alldem. Nichts.

Dieser Konsumwahnsinn macht mich im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnig. Klar ist es schön verwöhnt zu werden. Das möchte ich gar nicht verneinen. Allerdings geht der Sinn des Weihnachtsfestes dabei völlig verloren. Und wer sich in den letzten Tagen durch eine überfüllte Einkaufsstraße gequält hat, weiß ganz genau wovon ich spreche. Überall nur genervte, total überspannte Gestalten.

Dass man keinen übergebraten bekommt ist aber auch schon alles. Aus diesem Grund meide ich Städte in der Vorweihnachtszeit. Diesen Rat kann ich nur dringend weitergeben! Und dann drängt sich mir immer wieder eine Frage auf: müssen wir uns unsere Liebe so beweisen?

Ist es wirklich notwendig, dass ich mich durch 100 Leute boxe, nur um Heiligabend schweißgebadet ein Parfum zu präsentieren? Weiß derjenige, den wir lieben nicht ohnehin schon, dass es so ist? Ist es nicht viel mehr wert, im Alltag durch Kleinigkeiten zu beweisen, wie sehr man eine Person liebt oder mag? Und ist es nicht völlig verlogen Weihnachten mit Menschen zusammenzusitzen, die man eigentlich gar nicht ausstehen kann, nur weil es die Etikette erfordert?

In diesem Sinne,

euer Weihnachtsgrinch

xoxo

Monique

4 Comments

  • Reply Tomasino Thursday December 15th, 2016 at 08:38 PM

    Liebe Monique, super Post! Die Meisten nehmen den Weihnachtstress einfach so hin, weil es schon immer so gewesen ist u.s.w. als aufgezwungene Tradition, auch wenn sie kitschig, sinnlos und verlogen ist. Es gibt aber genug Leute, die eigene Meinung zu dieser alljährigen Rumhampelei haben. LG Tomasino

  • Reply Kristina Dinges Friday December 16th, 2016 at 11:02 AM

    Ein grandioser Text. Den könnte ich sofort unterschreiben. Mich nervt das die Kinder schon so überhäuft werden mit Geschenken. Die meisten verbinden mit Weihnachten nur noch die Geschenke…

    Liebe Grüße Kristina von KDsecret

  • Reply Cozy Coffee Break Sunday December 18th, 2016 at 11:02 AM

    […] noch über Weihnachten geschimpft, komme ich heute einmal zu einem ganz besinnlichen Teil. Dabei hat das Ganze nur im Groben etwas […]

  • Reply Sabine Kowalski Sunday December 18th, 2016 at 05:31 PM

    Man darf einen Monat vor Weihnachten nicht mehr in die Innenstadt gehen, denn alle drehen komplett ab und wüten durch die Läden, um Geschenke zu kaufen. Kaufen, kaufen, kaufen. Wenn mich mein Freund oder meine Eltern müde fragen, was ich mir zu Weihnachten wünsche, sage ich; nichts. Wenn überhaupt, müsste man mir sogar was weg nehmen, weil ich so vieles besitze, was ich nicht mal wirklich brauche. Und dann zu Weihnachten muss dieser Stapel noch wachsen?
    Darum wünsche ich mir eigentlich zu Weihnachten Zeit. Mit meiner Familie, mit Freunden. Schöne Erlebnisse, besondere Momente, die den Alltag verschönern. Einen neune Pulli kann ich mir im Zweifel auch selbst kaufen.

    LG Biene
    http://lettersandbeads.de

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